Für das eigentliche Schreiben meiner Doktorarbeit brauchte ich nur drei Monate, obwohl es über 600 Seiten Text und viele Tausend Anmerkungen waren. Aber zuvor verbrachte ich fast zwei Jahre in Archiven. Ich wollte sämtliche Reden, Aufzeichnungen, Bücher und Aufsätze von Hitler analysieren, um seine sozial-, wirtschafts- und innenpolitischen Auffassungen zu rekonstruieren. Ich verstand jetzt besser, warum Hitler und der Nationalsozialismus viele Deutsche angezogen und verführt hatten. Ich entdeckte viele sozialistische, im Grunde eher „linke“ Elemente in Hitlers Weltanschauung. 1986 war es dann soweit, und ich promovierte mit „summa cum laude“. Meine Doktorarbeit erschien als Buch unter dem Titel „Hitler. Selbstverständnis eines Revolutionärs“ im Klett-Cotta-Verlag. Die Rezensionen, die damals in international angesehenen Fachzeitschriften, aber auch in Zeitungen wie der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, der WELT, der FAZ oder der ZEIT erschienen, kann man unter www.historiker-zitelmann.de nachlesen. Die Besprechungen aus der Feder von international renommierten Historikern aus vielen Ländern waren ganz überwiegend ausgesprochen positiv.
Das Standardwerk zur Hitlerforschung stammt von dem amerikanischen Historiker John Lukacs, Hitler. Geschichte und Geschichtsschreibung, Luchterhand-Verlag. Etwa 40 mal wird in diesem Buch auf meine Arbeiten Bezug genommen, u.a. auf S. 57/58.